Richard Maxein - Messer & Outdoor

Nr. 1 & 2 Messer für die Gruppenstunde


Meine ersten Messer und deren Geschichte.

Inhalt:


Nr. 1 "Testmesser"


Es fing alles damit an, dass im Frühjahr 2010 die Gruppenleiterin mit der ich zusammen eine Pfadfindergruppe leitete, den Vorschlag machte in der Gruppenstunde mit den Kindern Fahrtenmesser zu bauen. Ich fand den Vorschlag super und bestellte mir direkt eine Klinge um das erstmal daheim auszuprobieren. Mein Bruder baute bereits solche Messer, von ihm holte ich mir Rat und lieh mir entsprechende Literatur aus. Also war dieses Messer ein Testmesser mit dem ich erstmal grundlegende Erfahrungen sammeln wollte. Die Griffe sollten aus einem Stück sein und, aus Kostengründen, nur 10 cm lang werden. Heute muus man dazu sagen dass die Preise für Klingen teils ordentlich angezogen haben. Bestes Beispiel sind die hier gezeigten Klingen von Karesuando. Die 100mm lange Klinge und die 98mm lange Klinge gab es damals für knapp 10€. Heute, 2016, kosten sie ca. 25€!
Ich bearbeitete den Erl in dem ich kleine Kerben einsägte und die Öberschläche aufraute damit später der Kleber besser hält. In das Griffholzstück schliff ich ein genau auf die Angel angepasstes Loch. 2mm Messing bildete den Knebel, dann wurde allesverklebt und der Griff in Form gebracht. Als das Messer fertig war, befand ich es für gut und war sehr zufrieden. Es war robust gebaut und lag gut in der Hand. Ich konnte genügend Erfahrungen sammeln um mit den Pfadfindern Messer zu bauen.

Nach dieser Pfadfinderaktion ließ mich das Messerbauen nicht mehr los. Und schon nach dem zweiten Messer "Fisch" welches ich damals mit den Kindern in der Gruppenstunde baute, fing ich an mit der Formgebung meines Testmessers unzufrieden zu werden. Der Griff war insgesamt zu kurz und zu vor allem zu klobig. Das Gesamtbild des Messers stimmte einfach nicht.

Daher nahm ich im Oktober 2011, als ich mit dem vierten Messer anfing wieder eine Raspel und Schleifpapier zur Hand und formte aus dem alten Griff einen neuen, schlankeren. Zudem verlängerte ich den Griff und gab dem Messer so ein ausgewogenes Erscheinungsbild.

Ich fertigte nun noch einen Messerblock an und schenkte beides meiner Oma zu Weihnachten. Sie untersützt mich immer bei meinem Hobby und ich darf wann immer ich will Opas alte Werkstadt und Maschinen benutzen.



Technische Daten:
Klinge: Karesuandokniven 100
Stahl: Sandvic 12C27
Klingenlänge: 100 mm
Klingenstärke: 3,2 mm
Schliff: Scandi
Erl/Angel: Spitzerl
Passung: Neusilber 2 mm
Griff: Esche
nach Umbau: Esche, Leder, amerik. Walnuss, Leder Kirsche
Grifflänge vor Umbau: 102 mm
Grifflänge nach Umbau: 120 mm





Nr 2. Fahrtenmesser "Fisch"

Dieses Messer baute ich in den Gruppestunden zuammen mit den Kindern. Naja, zumindest
teilweise, es ging mir hier darum an ihm die jeweils nächsten Schritte zu zeigen. Zum Bauen kam ich selbst während der Gruppenstunde kaum. Überall war mal eine helfende Hand oder Rat gefragt.
Aber mit diesem Messer entwickelte ich langsam das erste Gespür für einen eigenen Stil. "Fisch" hab ich es genannt weil es von oben betrachtet einem Fisch ähnelt, wie ich finde.










Klinge des Fischs von
Karesuandukniven.

Technische Daten:
Klinge: Karesuandokniven Hunter 98
Stahl: Sandvic 12C27
Kingenlänge: 98 mm
Klingenstärke: 3,2 mm
Schliff: Skandi
Erl/Angel: Steckangel
Passung: Neusilber 2 mm
Griff: gedämpfte Birne
Grifflänge: 100 mm
Gesamtlänge: 200 mm
Masse: 110 g

Fahrtenmesser der Gruppenstunde

Als erstet machte ich einen Katalog mit verschiedenen Klingen aus denen sich die Kinder eine aussuchen durften. Ebenso mit den Holzsorten:  Esche, Ahorn, gedämpfte Birke und Kirsche. Das Holz besorgte ich in großen Drechsel-Kanteln 5x5x40 und 4x4x40cm . So waren sie viel billerger als einzelne Griffblöcke. Dann hobelte ich die Kanteln auf Griffgröße 3x4cm zurecht und schnitt sie in 10cm Stücke. Das tat ich damit die Kinder schnell mit dem Gestalten der Griffform anfangen konnten ohne vorher stundenlang das wirklich teils sehr harte (vor allem Ahorn und Esche waren mörderisch hart) schnitzen zu müssen.

Schon beim Bau des Testmessers wurde mit schnell klar, dass auch die Methode mit dem professionel angepasten Angelloch in der Gruppenstunde mit Kindern zwischen 12-14 Jahren nicht möglich ist. Meiner Einschätzung nach durfte der Arbeitsschritt maximal 2 Stunden, also 2 Gruppenstunden à 1,5 Stunden dauern sonst würden die Pänz schnell die Motivation verlieren. Also üblegte ich mir andere Varianten. Ich entschied mich für eine vereinfachte Methode die ich in Schwedenmesser und -Scheiden von Bo Bergmann gefunden habe. Hier wird mit einem dicken Boher ein Sack- oder Durchgangsloch gebort und dann nur noch oben und unten an den Erl angepasst. Zunächst mit einer Lochsäge, dann mit Schlüsselfeilen. Am ende wurden Ich bereitete die Griffe der Kinder soweit vor dass sie nur noch den letzten Schritt mitden Schlüsselfeilen machen mussten. Allein schon weil ich nur eine Lochsäge habe aber einige Schlüsselfeilen. Und kleine Feilen brachten die Kinder zuätzlich von daheim mit so konnten alle gleichzeitig arbeiten. Ansonsten lief alles wie zuvor geplant. Bis auf, dass am Ende ich die Klingen mit 2-Komponenten Kleber daheim zusammen mit zwei Kindern verklebte. Das war sicherer als sie im Jugendheim aushärten zu lassen wo jeden Tag eine andere Gruppe rumturnt.
Anschließend wurden dann noch die Messer mit Leinölfirnes gehölt.


  
Ein paar Messer nach dem Ölen, von oben nach unten: Kirsche mit Lauri 85 Klinge,  Kirsche mit Karesuando 100, gedämpfte Birne mit Brusletto Klinge.


Kirsche mit Lauri 85 Klinge


Ahorn mit Karesuando Hunter 100 Klinge


Kirsche mit Karesuando Hunter 100 Klinge


gedämpfte Birne (ist nach dem Ölen sehr dunkel geworden) mit Klinge von Bruseletto.


Hier noch ein Bild aller Messer welche die Kinder in der Gruppenstunde angefertigt haben:

Fallls ihr Euch dafür interessiert wie Ihr mit Jugendgruppen Messer bauen könnt möchte ich Euch folgenden Artikel empfehlen:
Messer bauen

Sollte der Link nicht funktionieren:
www.dpsg-gladbach.de
→ Praxis
  → Inhaltliche Arbeit
    → Messer bauen

Auf dieser ausgezeichneten Seite findet ihr noch viele weitere sinnvolle und interessante Inhalte rund um Pfadfinderei und Outdoor.


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